Grenzen der Verteilung? Sozioökonomische Analysen zur Wahrnehmung von (Um-)Verteilungen in Europa
Projektträger: Universität Hamburg
Ansprechpartner: Dr. Elisabeth Bublitz (E-Mail schreiben)
Publikationen: Sachstandsbericht vom 26. Oktober 2020
Wie nehmen Europäer*innen nationale und europäische Sozialpolitik wahr? Welche Rolle spielen Vergleiche mit Anderen - innerhalb nationalstaatlicher Grenzen und über Grenzen hinweg? Welche Ursachen und welche Folgen hat die eigene Positionierung innerhalb der (inter-) nationalen Einkommensverteilung auf die Bewertung von Umverteilungspolitik? Diese Fragen zur Akzeptanz der sozialen Sicherung in Europa werden mit einem interdisziplinären Forschungsansatz bearbeitet. Das Projekt vereint Ansätze der experimentellen Wirtschaftsforschung mit der ökonomischen und soziologischen Ungleichheitsforschung und der genuin interdisziplinär angelegten, international vergleichenden Sozialpolitik- und Wohlfahrtsstaatsforschung. Über ein Erhebungsexperiment wird der kausale Einfluss von (Fehl-)Einschätzungen der eigenen Einkommensposition auf Umverteilungspräferenzen sowohl aus nationaler als auch europäischer Perspektive untersucht. In der Erhebung werden Daten für Vergleiche innerhalb eines Landes und zwischen Ländern gesammelt. Subjektive (länderspezifische) Einschätzungen von Sachverhalten werden mit objektiven Daten abgeglichen. Im europäischen Vergleich soll das Projekt Erkenntnisse über individuelle Einstellungen zum Sozialstaat und zu sozialstaatlichen Prinzipien liefern und beleuchten, inwieweit die Bevölkerung eine mögliche EU-Koordinierung im Bereich Sozialpolitik unterstützt. Es gibt darüber hinaus Aufschluss über Interventionsmöglichkeiten zur Verringerung von möglichen Fehleinschätzungen und über Konsequenzen einer Kompetenzverschiebung für die Befürwortung der europäischen Idee.